

Während der Corona Pandemie haben die Postler*innen in der Brief- und Paketzustellung bei Schnee, Eis, Regen und Hitze ihren Dienst getan. Gemeinsam mit den Postler*innen, in den Verteilzentren haben sie dafür gesorgt, das werktäglich 46,2 Millionen Haushalte mit Post und Paketen, versorgt wurden. 118.000 Zusteller und 41.400 Postler in den Verteilzentren arbeiten werktäglich rund um die Uhr für die Bürger, dass alles reibungslos funktioniert. Die Corona Krise hat gezeigt, wie wichtig diese Arbeit ist und dass die Postler*innen in dieser Krisenzeit einen hervorragenden Job gemacht haben. Dafür gab es aus der Politik und in den Medien und den Bürgern viel Dank und Anerkennung. Immer wieder wurde betont, dass die Corona Pandemie gezeigt hat, wie unverzichtbar und wichtig funktionierende Post- und Paketdienste für die Daseinsvorsorge in Deutschland sind.
In den Medien wurde aber auch immer wieder darauf hingewiesen, dass die Arbeitsbedingungen in dieser Branche oft schlecht sind. Es gibt viele ungesicherte Arbeitsverhältnisse durch Scheinselbständigkeit und Subunternehmertum. Darum sollte nach der Corona Krise nicht vergessen werden, wer unser Gemeinwesen am Laufen gehalten hat und man sollte nicht einfach zu Tagesordnung übergehen. Es muss sich zum Wohle gerade für die, die für die Bürger tätig waren einiges ändern.
Darum starten Betriebsräte und Betriebsgruppen in Rheinland Pfalz und im Saarland eine Briefaktion an die Direktkandidaten in den Wahlkreisen zu Bundestagswahl 2021.
In Rheinland – Pfalz geht es um die Wahlkreise in
197: Neuwied
198: Ahrweiler
199: Koblenz
200: Mosel/Rhein-Hunsrück
201: Kreuznach
202: Bitburg
203: Trier
204: Montabaur
205: Mainz
206: Worms
207: Ludwigshafen/Frankenthal
208: Neustadt – Speyer
209: Kaiserslautern
210: Pirmasens
211: Südpfalz
Im Saarland um die Wahlkreise
296: Saarbrücken
297: Saarlouis
298: St. Wendel
299: Homburg
Dort erhalten die Wahlkreiskandidaten in den nächsten Tagen einen persönlichen Brief, in dem die Postler*innen von den Kandidaten wissen wollen, was sie im neuen Bundestag unternehmen werden, damit Lohn- und Sozialdumping in der Post- und Paketbranche als Wettbewerbsvorteil künftig ausgeschlossen wird. Sie wollen von den Kandidaten wissen, wie sie ganz konkret eine Fleischindustrie 2.0 in dieser Branche gemeinsam mit den Betriebsräten verhindern wollen.
Die Postler*innen möchten ferner von den Kandidaten Unterstützung erhalten, dass die Auftragsvergaben der öffentlichen Hand an Tariftreueregelungen gekoppelt werden. Auch das Postgesetz wollen sie überarbeitet wissen. Tarifliche und sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse sind dabei zu schützen und die Branche bezogen auf die Arbeitsverhältnisse sozial neu ausgerichtet werden.
Die Postler*innen setzen sich auch für ökologische Vorgaben ein. Sie wollen, dass der Ressourcenverbrauch der Post- und Paketdienstleister minimiert wird. Auch dazu erwarten sie Aktivitäten.
Die Postler*innen halten es für zwingend geboten, dass die Branche sozial und ökologisch neu ausgerichtet wird und wollen von den Wahlkreiskandidaten wissen, wie sie dieses Anliegen unterstützen wollen.
Die Postler*innen möchten, dass im Interesse der Bürger eine flächendeckende, hochwertige Postdienstleistung u.a. mit einer werktäglichen Zustellung Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge bleibt. Sie halten es für unabdingbar, dass der Staat auch weiterhin einen prägenden Teil der Aktien hält. Nur so kann nach ihrer Auffassung verhindert werden, dass die öffentliche Daseinsvorsorge durch die Profitgier von Spekulanten untergraben wird. Auch zu diesem Anliegen möchten die Postler*innen die Position der Kandidaten erfahren.
Auch möchten die Postler*innen wissen, ob und wie sich die Politiker engagieren wollen, dass sozial abgesicherte und fair bezahlte Arbeitsverhältnisse wieder zur Pflicht werden. Tarifverträge leichter als bisher allgemeinverbindlich erklärt werden. Der Mindestlohn armutsfest organisiert und schnellstens auf 12,00 € angehoben wird. Sachgrundlose Befristungen ersatzlos gestrichen werden, weil sie eine sichere Familien- und Lebensplanung unmöglich machen.
Viel wurde von der Politik darüber diskutiert, dass nach der Pandemie unsere Gesellschaft neugestaltet werden sollte und für die arbeitenden Menschen der verbale Respekt auch konkret erlebbar wird. Damit das nicht nur „Sonntagsworte“ bleiben, wollen sich die Postler*innen einmischen und erwarten das sich Bundestagskandidaten in den Wahlkreisen sich nicht drücken, sondern sich erklären und nach der Wahl aktiv werden.

Tolle Aktion des Verdi Landesfachbereich Rheinland- Pfalz / Saar.
Wir empfehlen: Schreibt auch in Euren Bundesländern die Wahlkreisabgeordneten an und bringt die Interessen der Postler*innen zur Geltung.
Die Einteilung der Wahlkreise nach Bundesländern erfahrt ihr hier:
https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/wahlkreiseinteilung.html