
5. September
Am Anfang konnte Lars-Uwe Rieck ein Missverständnis klären: Die Kieler Postlerinnen und Postler wollten kein Sommerfest feiern, sondern mit dem Ministerpräsidenten wichtige postpolitische Fragen klären.
Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, war in der Reihe „Postler fragen – Politik antwortet“ vom ver.di Landesfachbereiches eingeladen.
Ein Dankeschön an alle Postler*innen
Zum Start sprach der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein seinen Dank an die Postler*innen aus:
„Sie haben während der Pandemie mit ihrem Einsatz eine großartige Leistung vollbracht!“ Man merkt es dem CDU-Politiker dann an, dass er Psychologie studiert hat.
Er weiß für sich auf sympathische Weise zu punkten. Dann ging es zur Sache.

Mindestlohn rauf? – Rente runter?
Die 40 Kolleg*innen aus Lübeck und Kiel hatten Fragen zur Zukunft der Post und zur Gerechtigkeit in der Gesellschaft.
„Was halten Sie von den Forderungen zu einer raschen Erhöhung des Mindestlohnes auf mindestens 12 Euro?„, wollte ein Kollege wissen.
Daniel Günther sprach sich gegen einen Wettbewerb der Parteien so kurz vor der Bundestagswahl aus. „Fordern kann ich ja viel. Als nächstes kommt jemand mit 18 Euro Mindestlohn um die Ecke. Das Ganze muss doch auch finanzierbar sein“.
Bei dem Thema Rente zeigte sich Daniel Günther erneut konservativ: „Wir leben länger und das ist natürlich auch gut so. Aber immer weniger Beschäftigte können hohe Renten nicht tragen.“

„Mir platzt die Hutschnur!“
Bei den öffentlichen Ausschreibungen erleben wir es gerade hautnah.
Wir Postler*innen zahlen die Zeche, wenn die Konkurrenz, die weder Tarifverträge noch Betriebsräte kennt, zum Zuge kommt.
Der Kieler Betriebsrat Klaus Wiese bohrte hier nach: „Mir platzt die Hutschnur, wenn die Politik hier nicht tätig wird und den unfairen Wettbewerb sogar noch unterstützt!“
Der Ministerpräsident versprach wieder zu kommen. Denn die Zeit war einfach zu knapp für einen gründlichen Austausch.
Zum Schluß sprach Lars-Uwe noch einmal in aller Deutlichkeit seinen Wunsch aus:
„Geht am 26. September wählen. Der Ausgang der Bundestagswahl ist für uns Postler*innen wichtig!“